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Die Fünfte Kolonne

Antisemitische Erlasse in Rumänien

In Genf erklärte Außenminister Micescu, die rumänische Regierung habe nicht die Absicht, das Juden- bzw. Minderheitenproblem vor den Völkerbund zu bringen, da Rumänien über seine Innenpolitik keine Ratschläge vom Ausland brauche. Die Minderheitsverträge bezögen sich nur auf jene Nationalitäten, die in den abgetrennten Gebieten, die ehemals zur Habsburger Monarchie gehörten, leben, und gelten mithin nicht für die in Altrumänien ansässigen Juden.

Genf/Bukarest

Im 78. und letzten Jahr ihres Bestehens berichtet die orthodoxe Wochenzeitung „Der Israelit” von Maßnahmen der antisemitischen, pro-Deutschen Regierung Goga-Cuza in Rumänien: Die Juden des Landes wurden vielfältigen Schikanen und Berufsverboten ausgesetzt, die denen in Deutschland nicht unähnlich waren. Infolge von Territorial- und Bevölkerungszuwachs im Ersten Weltkrieg gehörten etwa 30% der Rumänen verschiedenen Minderheiten an, die als „Fünfte Kolonne” betrachtet wurden. Besonders die Juden waren das Objekt von Ängsten und Verdächtigungen, die leicht in gewalttätigen Hass umschlugen.


 

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