Der sechste Geburtstag im Exil
Billy Wilder arbeitet für Paramount Pictures in den USA
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HOLLYWOOD
Samuel (später „Billy“) Wilder hatte seinen eigenen Kopf: 1906 als Kind einer österreichisch-jüdischen Familie in der galizischen Stadt Sucha Beskidzka geboren, wurde von ihm erwartet, dass er ins väterliche Geschäft einsteigen würde, das hauptsächlich aus einer Kette von Bahnhofslokalen bestand. Doch nach dem Realgymnasium und einem kurzen Versuch des Jura-Studiums (er sprang nach drei Monaten ab) in Wien, entschloss er sich, seinen eigentlichen Neigungen zu folgen: Bei der Zeitung „Die Stunde“, einer Boulevardzeitung von zweifelhaftem Ruf, bekam er die erste Gelegenheit, sein Schreibtalent zu üben. 1926 ergab sich für ihn die Möglichkeit, nach Berlin zu ziehen, wo er freiberuflich bei verschiedenen Boulevardzeitungen arbeitete und mit dem Schreiben von Drehbüchern begann. Nach der Machtübernahme der Nazis zog Wilder nach Paris und bekam die Gelegenheit, seinen ersten Film, „Mauvaise graine“, zu inszenieren. 1934 reiste er mit einem Besuchervisum in die Vereinigten Staaten ein. Ab 1936 stand er bei Paramount Pictures unter Vertrag. Der 22. Juni war sein 32. Geburtstag – der sechste, den er im Exil feierte.