Entweihung und Zerstörung
Die Mellrichstädter Synagoge wird geschändet
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Abgesehen hatte es der Mob auf die jüdischen Gemeindemitglieder. Als diese nicht auftauchten, drangen die Menschen in die Synagoge ein und verwüsteten sie.
Mellrichstadt
In der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober wurde die Synagoge im unterfränkischen Mellrichstadt komplett verwüstet. Eigentlich hatte es die Menschenmenge auf die Gemeindemitglieder abgesehen: sudetendeutsche Flüchtlinge hatten die Menschen aufgehetzt, den Gottesdienstbesuchern auf dem Weg zur Synagoge aufzulauern. Die jüdische Gemeinde aber war rechtzeitig gewarnt und der Gottesdienst abgesagt worden. Nun stand der wütende Mob aus Sudetendeutschen und Mellrichsstädtern vor der Tür der Synagoge. Es flogen Steine, die Tür wurde aufgebrochen und das Inventar zerstört. Auch vor den Torahrollen und anderen Ritualgegenständen machte der Mob keinen Halt. Die Synagoge war nach dieser Nacht nicht mehr nutzbar.
QUELLE
Institution:
Leo Baeck Institute – New York | Berlin
Sammlung:
Aussenseite der Synagogue in Mellrichstadt
Original:
F 3335