Massenflucht
Über 20.000 Juden verlassen das Sudetenland
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„Nur ungefähr 2.000 Juden von eigentlich einmal 22.000 sind in den Gebieten der Sudetendeutschen geblieben, die auch von der tschechischen Bevölkerung verlassen worden sind.“
München
Als am 29. September das sogenannte “Münchener Abkommen“ zwischen Hitler, dem britischen Premier Chamberlain, dem französischen Premier Daladier und dem italienischen Diktator Mussolini beschlossen wurde, waren über 20.000 Juden bereits aus dem Sudetenland geflohen. Das berichtete die Jewish Telegraphic Agency am Tag des Abkommens. Nach einem monatelangen Propagandafeldzug der Nazis und lauten Drohungen, die deutsche Wehrmacht werde in die Tschechoslowakei einziehen, musste vielen Juden schon vor Wochen klar geworden sein, dass sie keine Zukunft im Sudetenland haben würden. Mit dem Abkommen wurden die tschechischen Gebiete, in denen die deutsche Minderheit der Sudetendeutschen lebte, ans Deutsche Reich abgetreten. Die Tschechoslowakei saß in München nicht mit am Verhandlungstisch.