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Geld entscheidet über alles oder nichts

Die Rettung hängt vom Geld ab

„Sie werden natürlich einsehen, dass wir Sie nicht finanziell unterstützen können. Mein letzter Brief wird Ihnen vielmehr verdeutlicht haben, wie dringend unser Bedarf an Mitteln für Hilfe vor Ort ist.“

Nairobi/Rongai

Die Antwort des Sekretärs des Kenya Jewish Refugee Committee, Israel Somen, auf Paul Egon Cahns Bitte um Hilfe war einigermaßen reserviert: der junge Mann wollte dringend seine Eltern aus Köln nachholen, aber es fehlten ihm die £100, die zum Erwerb von Einreisegenehmigungen an das britische Kolonialamt in Mombasa zu entrichten waren. Die Finanzlage des Committee war bis aufs äußerste gespannt, so dass Somen dem jungen Mann nur raten konnte, bei der Einwanderungsbehörde in Nairobi einen ordnungsgemäßen Antrag einzureichen. Dieser hätte er zu beweisen, dass er in der Lage sei, für den Unterhalt seiner Eltern aufzukommen und dass er die Gebühr für die Genehmigungen entrichtet habe. Dann sei es immerhin möglich, dass die Behörde seinem Gesuch stattgeben würde, gesetzt den Fall, das Refugee Committee würde eine finanzielle Bürgschaft übernehmen. Auch dies, betonte Somen, sei von Paul Egon Cahns Fähigkeit abhängig, zu beweisen, dass die Eltern weder dem Committee noch der Lokalverwaltung finanziell zur Last fallen würden.


QUELLE

Institution:

Leo Baeck Institute – New York | Berlin

Sammlung:

Sammlung Paul Egon Cahn, AR 25431

Original:

Archivbox 1, Ordner 1

Source available in English

 

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