Solidarität
Jüdische und christliche Organisationen unterstützen Flüchtlinge in Brasilien
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„Lieber Bernhard und liebe Anni, lasst doch bitte auch gar nicht[s] unversucht. Nur an Euch hängen wir doch unsere einzige Hoffnung zum Leben.“
Gemen/Porto Alegre
Obwohl das Klima unter dem Vargas-Regime in Brasilien zunehmend anti-jüdisch wurde, konnten Flüchtlinge auf die Unterstützung von Verbündeten zählen: bereits 1933 war in Sao Paulo eine Hilfsorganisation für deutsch-jüdische Flüchtlinge ins Leben gerufen worden, und in Porto Alegre, wohin Bernhard und Anni Wolf aus Ostfriesland vor kurzem geflohen waren, hatten Flüchtlinge 1936 einen Kultur- und Wohlfahrtsverein gegründet. Die Haltung der katholischen Kirche war nicht eindeutig; nichtsdestotrotz leistete auch ein katholische Hilfskomitee für Flüchtlinge den neu ins Land Gekommenen bedeutende Hilfe. Nach einem erfolglosen Versuch beim Konsulat in Köln, ihre Einreise nach Brasilien in die Wege zu leiten, setzten Bernhards Bruder Richard und seine Frau Jola nun alle Hoffnung in ihre Verwandten in Brasilien.
QUELLE
Institution:
Leo Baeck Institute – New York | Berlin
Sammlung:
Sammlung Bernhard Wolff Familie, AR 5482
Original:
Archivbox 1, Ordner 9