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Wie ein Bruder

Albert Göring steht für seine jüdischen Mitmenschen ein

„Nachdem inzwischen doch eine wesentliche Beruhigung eingetreten ist, glaube ich nicht, dass für Ihre Brüder oder Sie künftighin noch irgendwelche Gefahr besteht. Sollte dieser Fall aber eintreten, so können Sie jeder Zeit auf mich rechnen.“

WIEN

Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Hermann, der mehrere führende Ämter in der Naziregierung innehatte und ein berüchtigter Hasser von Juden und Dissidenten war, verabscheute der Ingenieur Albert Göring den Nationalsozialismus und war bereit, seinen Überzeugungengen nach zu handeln: Er weigerte sich, der Partei beizutreten und nahm demonstrativ die österreichische Staatsbürgerschaft an. Als Einwohner Wiens soll er sich Juden angeschlossen haben, die nach dem „Anschluss“ zu der demütigenden Aufgabe gezwungen wurden, auf Knien das Pflaster zu reinigen, und er zögerte nicht, Juden und politischen Gegnern des Regimes zu helfen. In diesem Brief an den jüdischen Rechtanwalt Dr. Hugo Wolf kommuniziert er seinen Eindruck einer „wesentlichen Beruhigung“ und die Annahme, die Gefahr sei vorüber, sagt aber auch für den Notfall seine Hilfe zu.


QUELLE

Institution:

Leo Baeck Institute – New York | Berlin

Sammlung:

Sammlung Max und Margareta Wolf, AR 10699

Original:

Archivbox 1, Ordner 2

 

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