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LBI verleiht die Leo-Baeck-Medaille an die US-Botschafterin Amy Gutmann

Datum
Mi., 26. Okt. 2022

Bei einer Festveranstaltung am 25. Oktober 2022 im Center for Jewish History in New York erhielt die US-Botschafterin in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Amy Gutmann die Leo-Baeck-Medaille vom Institutspräsidenten Dr. David G. Marwell überreicht.

In seiner Ansprache lobte Marwell Gutmanns Verdienste im akademischen Bereich sowie im öffentlichen Dienst. Insbesondere hob er ihre Beiträge zur Politikwissenschaft hervor, die vor allem die Bedeutung von Bildung und öffentlichem Diskurs für die Demokratie betonen. Er wies auch auf ihre Amtszeit als Universitätspräsidentin der University of Pennsylvania hin, in der sich die Anzahl der Studierenden aus einkommensschwachen und bildungsfernen Familien verdoppelte und es ihr gelang, mehr als 10 Milliarden Dollar für die Universitätsstiftung einzuwerben.

Unter Bezug auf Gutmanns Vater, Kurt, der 1934 aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen musste, erklärte Marwell, dass es für die USA gerade zum jetzigen Zeitpunkt keine bessere Vertreterin in Deutschland geben könnte. "Sie bringt die Erfahrung eines ganzen Lebens, das der Forschung, der Reflexion und dem Beispiel Ihres Vaters gewidmet war, in diese Aufgabe mit ein," sagte Marwell. "Angesichts der schweren Last der historischen Verantwortung, kann sich Deutschland glücklich schätzen, dass die Tochter Kurt Gutmanns dieses Amt inne hat."

In Ihrer Rede widmete Gutmann die Auszeichnung ihrem Vater. Obwohl er plötzlich starb, als sie nur sechzehn Jahre alt war, sagte sie, dass ihr Vater ihr Lehren beibrachte, die ihre Karriere im öffentlichen Dienst angeregt haben: "Er hat mir beigebracht, wie wichtig es ist, sich früh und immer wieder allen Formen von Hass, Fanatismus und Diskriminierung entgegenzustellen."

Gutmann sagte, sie trage immer ein Bild von ihrem Vater bei sich: "Wenn ich es mir ansehe, denke ich: Du wärst so stolz, nicht nur auf deine Tochter, sondern auch auf dein Land, die Vereinigten Staaten, die zu deinem Land wurden. Auch auf das Land, das du verlassen musstest – und auf das, was aus beiden Ländern geworden ist: zwei der größten Verbündeten, die den Kampf, von dem du mich gelehrt hast, dass er möglicherweise niemals enden wird, noch immer weiterführen."

Über das Leo Baeck Institut

Das Leo Baeck Institut - New York | Berlin ist eine Forschungsbibliothek und ein Archiv mit Schwerpunkt auf der Geschichte des deutschsprachigen Judentums. Seine Bibliotheks-, Archiv- und Kunstsammlungen bilden eine der bedeutendsten Quellen- und Forschungssammlungen zum jüdischen Leben in Mitteleuropa vor dem Holocaust. Das LBI hat sich dem Erhalt und der Zugänglichmachung dieses einzigartigen Materials verpflichtet und bereits Millionen von Seiten aus seinen Sammlungen digitalisiert - von seltenen Büchern aus der Renaissance bis hin zur Korrespondenz von Berühmtheiten und ganz alltäglichen Erfahrungen. Darüber hinaus fördert das LBI die Erforschung und Vermittlung deutsch-jüdischer Geschichte durch seine öffentlichen Programme, Ausstellungen und die Unterstützung der Wissenschaft.

Das Leo Baeck Institut wurde 1955 zeitgleich in Jerusalem, London und New York von deutsch-jüdischen emigrierten Intellektuellen wie Martin Buber, Hannah Arendt, Max Grunewald, Selma Stern und Robert Weltsch gegründet. Sie waren die entschlossen, das im Holocaust beinahe komplett zerstörte kulturelle Erbe des deutschsprachigen Judentums zu bewahren. Das Institut wurde nach Rabbiner Leo Baeck benannt, dem letzten Repräsentanten der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands unter dem Nationalsozialismus und erstem Präsidenten des Instituts. Das LBI - New York ist Gründungspartner des Center for Jewish History in Manhattan und unterhält ein Büro in Berlin sowie eine Zweigstelle seines Archivs im Jüdischen Museum Berlin.

Zur Person: Botschafterin Amy Gutmann

Botschafterin Gutmann trat im Februar 2022 ihr Amt als US-Botschafterin in der Bundesrepublik Deutschland an. Von 2004 bis 2022 war sie Präsidentin der University of Pennsylvania und damit die dienstälteste Präsidentin der Universität. 2009 wurde sie von US-Präsident Obama zur Vorsitzenden der Kommission des Präsidenten für bioethische Fragen (Presidential Commission for the Study of Bioethical Issues) ernannt, die sie sieben Jahre lang leitete.

Neben ihrem Engagement für den lebensverändernden Zugang zu Bildung hat sich Dr. Gutmann auch für innovative, lebenswichtige Erkenntnisse liefernde Forschung eingesetzt. Zudem veröffentlichte sie zahlreiche Publikationen zum konkreten Nutzen und den ethischen Aspekten von Verfassungsdemokratie, Bildung, Gesundheitswesen und Menschenrechten.

Dr. Gutmann wurde 2018 von der Zeitschrift Fortune als eine der World’s 50 Greatest Leaders genannt. Gutmann wurde außerdem mit der Harvard University Centennial Medal (2003) und dem Carnegie Corporation Academic Leadership Award (2009) ausgezeichnet. Die Zeitschrift Newsweek nannte sie unter den 150 Women Who Shake the World (2011).

Vor ihrer Berufung an die University of Pennsylvania leitete Dr. Gutmann die Verwaltung der Princeton University, an der sie auch als Laurance S. Rockefeller University Professor of Politics tätig war. Sie war Gründungsdirektorin des University Center for Human Values, eines interdisziplinären Zentrums für Lehre, Forschung und die öffentliche Debatte über Ethik und menschliche Werte. In Princeton war sie zudem Dekanin des Lehrkollegiums und wurde mit dem President’s Distinguished Teaching Award ausgezeichnet.

Anrede von Botschafterin Dr. Amy Gutmann

Vielen Dank, Dr. Marwell. Botschafterin Haber, Botschafter Kimmit und Lauder, sehr verehrte Gäste, liebe Freundinnen und Freunde, vielen Dank, dass Sie heute gekommen sind. Ich spüre keine Verantwortung stärker als die, das Gedenken an die Opfer und Überlebenden des Holocaust am Leben zu erhalten. In Anbetracht der Tatsache, dass die Leo-Baeck-Institute es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Geschichte und Kultur des deutschen Judentums zu bewahren, bedeutet mir diese Auszeichnung nicht nur persönlich sehr viel, sondern auch beruflich, als Lehrerin, Wissenschaftlerin, Universitätspräsidentin und jetzt als US-Botschafterin in Deutschland.

Die Inschrift auf der Medaille beeindruckt mich besonders: „… damit die Erinnerung an eine große Vergangenheit nicht verlorengeht.“ Ich widme diese Medaille dem Leben meines Vaters Kurt Gutmann und der Erinnerung an ihn.

Ich möchte Ihnen ein wenig über einen der großartigsten Menschen erzählen, die ich je gekannt habe. Er war das jüngste von fünf Kindern einer orthodoxen deutsch-jüdischen Familie und Anfang 20, als Hitler an die Macht kam. Er machte eine Ausbildung in Nürnberg, der Stadt des Reichsparteitagsgeländes, des größten Versammlungsortes der Nationalsozialisten. Mein Vater lebte dort bei einer christlichen Familie. Die Familie behandelte ihn gut, aber als er sah, wie sie bei einem Aufmarsch der Nazis den Hitlergruß zeigten, wusste er, dass er handeln musste.

Im Alter von 23 Jahren floh er aus Deutschland, der einzigen Heimat, die er bis dahin gekannt hatte. Später organisierte er die Flucht seiner Eltern und seiner vier älteren Geschwister – zunächst nach Bombay in Indien und dann nach dem Zweiten Weltkrieg in die Vereinigten Staaten.

In bemerkenswert jungen Jahren und unter unglaublich schwierigen Bedingungen hatte Kurt Gutmann die Weisheit, den Weitblick und den Mut, auf die zutiefst beunruhigenden Entwicklungen in seinem Heimatland zu reagieren. Mit seinem heldenhaften Einsatz rettete er seiner gesamten Familie das Leben. Es ist ihm zu verdanken, dass ich heute hier stehe.

Mein Vater erzählte mir nur wenig über sein Leben in Deutschland. Er wollte nicht, dass ich als Kind von seinem emotionalen Trauma erfuhr. Als ich 16 Jahre alt war, verstarb er unerwartet. Aber in diesen prägenden Jahren lehrte er mich mit seinen Worten und Taten etwas über den Holocaust. Er hat mir beigebracht, wie wichtig es ist, sich früh und immer wieder allen Formen von Hass, Fanatismus und Diskriminierung entgegenzustellen. Genau das heißt es, die Maxime des „Nie wieder“ weiterzugeben.

Als Tochter eines Flüchtlings in erster Generation hätte ich nie zu träumen gewagt, dass ich eines Tages Präsidentin der University of Pennsylvania werden würde, einer der ältesten und innovativsten Universitäten der Vereinigten Staaten. Oder dass mich der Präsident der Vereinigten Staaten persönlich anrufen und bitten würde, seine Botschafterin in dem Land zu werden, aus dem mein Vater einst fliehen musste. Und doch hat mich so vieles in meinem Leben und meiner Arbeit hierhergeführt.

In meiner wissenschaftlichen Forschung und Lehre habe ich mich mit Demokratie befasst. In den Vereinigten Staaten und Deutschland wird die Beständigkeit von Demokratien überschätzt. Wir neigen dazu, sie als selbstverständlich zu betrachten. Um zu bestehen und zu wachsen benötigen Demokratien unsere Fürsorge, unsere Widerstandskraft und unser Handeln. Alles, das wir tun, hat eine Wirkung. Und auch alles, das wir nicht tun, hat eine Wirkung.

In den Vereinigten Staaten, in Deutschland und weltweit erleben wir eine beunruhigende Zunahme von Antisemitismus, Rassismus und Hassverbrechen. Prominente Persönlichkeiten aus Kultur und Politik äußern in den sozialen Medien kaum verschleierte antisemitischen Hetzparolen, und sie tun dies mit der offensichtlichen Zustimmung ihres Publikums. Viele Verfassungsdemokratien haben ihre Errungenschaften in Sachen Toleranz und Rechtsstaatlichkeit wieder zurückgefahren. Die frühe Flucht meines Vaters aus Nazi-Deutschland und die Ermordung von Millionen von Menschen erinnert mich täglich daran, dass die Hölle des Holocaust nicht unvermittelt hereinbrach. Wo Hass aufflammt, ist Gewalt nie weit.

Anlässlich des Gedenkens zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Januar 2020 brachte es Marian Turski auf den Punkt. Im Namen anderer Überlebender sprach er eine letzte Warnung an die Menschheit aus, der es bald an Augenzeugenberichten über die Abgründe fehlen wird, in die die Menschheit sinken kann und gesunken ist. „Auschwitz ist nicht vom Himmel gefallen“, sagte er. „Es war das Ziel, das nach tausend kleineren Schritten erreicht wurde, von denen jeder einzelne eine Minderheit ihrer Würde und Menschlichkeit beraubte… Demokratie bedeutet, dass die Rechte von Minderheiten geschützt werden müssen.“ Turski nannte dies das „11. Gebot“: „Du sollst nicht gleichgültig sein.“

Die Erkenntnis, dass Demokratien zerbrechlich sind, dass die Verteidigung der Demokratie Arbeit macht, bedeutet, dass wir es nicht dabei belassen können, die Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu benennen. Wir müssen mit Taten reagieren.

Eine der größten Herausforderungen für uns heute ist Russlands illegale und brutale Invasion in der Ukraine, der wir uns entgegenstellen müssen. Das Ausmaß der Zerstörung und der menschliche Preis, den Putins Angriffskrieg fordert, weckt Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Wenn wir „nie wieder“ wirklich ernst meinen, müssen wir den Menschen in der Ukraine so lange beistehen, bis sie gewonnen haben.

Eines ist sicher: Wenn wir der Ukraine helfen, verteidigen wir damit auch unsere eigene Sicherheit und Demokratie.

Unsere abgestimmte transatlantische Reaktion auf die russische Invasion markiert eine neue Phase der transatlantischen Solidarität. Deutschland leistet mit seiner Entscheidung, die Bundeswehr zu modernisieren, die Ukraine umfangreich zu unterstützen und sich in seiner Energiepolitik aus der Abhängigkeit von russischer Energie zu lösen, einen wichtigen Beitrag zu dieser neuen Solidarität.

Nachdem Deutschland lange zögerte, die Ausgaben für die Streitkräfte zu erhöhen, geschweige denn, sie ins Ausland zu entsenden, beginnen die Deutschen nun sich zuzutrauen, in Sicherheits- und Verteidigungsfragen eine stärkere Führungsrolle zu übernehmen. Diplomatie ist immer das Mittel der Wahl, aber oft nicht genug, um brutale Gewaltherrschaften zu beenden. Auch das müssen wir aus dem Zweiten Weltkrieg lernen. Ohne die massiven Investitionen in die Verteidigung, die gemeinsamen Opfer und die militärische Stärke der Alliierten hätte Hitler gesiegt.

Und jetzt sind wir mit Putin konfrontiert. Ohne militärische Stärke wäre die Ukraine nicht in der Lage, ihre Bürgerinnen und Bürger oder ihre Souveränität zu verteidigen. Wenn wir in diesem historischen Augenblick, wie in vielen anderen, „nie wieder“ sagen, bedeutet es tatsächlich, dass wir jetzt handeln müssen, indem wir Menschenleben retten und die Demokratie verteidigen.

Nachdem mein Vater 1934 vor den Nazis geflohen war, setzte er nie wieder einen Fuß auf deutschen Boden. Von da an kaufte er keine deutschen Produkte mehr, und mit mir sprach er nur noch Englisch.

Jetzt, da ich in Berlin lebe, meine ich, dass mein Vater froh wäre zu sehen, wie sich Deutschland seiner Vergangenheit stellt. Ich möchte mich klar ausdrücken: Die Arbeit ist noch lange nicht getan, aber Deutschland hat große Anstrengungen unternommen, um sich seiner Vergangenheit zu stellen – und Lehren aus dieser Vergangenheit zu ziehen. Deutschland ist sich seiner historischen Verantwortung gegenüber den jüdischen Opfern sowie allen Opfern der NS-Verfolgung und dem Staat Israel nur allzu bewusst. Diese Verantwortung, ein Eckpfeiler deutscher Politik, erfordert sowohl Gedenken als auch immerwährende Wachsamkeit. Die Warnung „nie wieder“ darf nie verstummen.

Vergangenen Monat hatte die US-Botschaft die Ehre, zur Europapremiere des bahnbrechenden Films The U.S. and the Holocaust von Ken Burns, Lynn Novick und Sarah Botstein einzuladen. Unter den 500 Gästen waren 200 Oberschülerinnen und -schüler sowie Studierende, von denen sich viele zum erste Mal mit diesem wichtigen Teil der Geschichte befasst haben. Unter den vielen bemerkenswerten Gästen war auch die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, die im hohen Alter von 88 Jahren von New York zurück nach Berlin zog. Im vergangenen Jahr feierte sie ihren 100. Geburtstag.

Das Leo-Baeck-Institut setzt sich für immerwährende Wachsamkeit ein und arbeitet eng mit dem Jüdischen Museum Berlin, dem größten in Europa, zusammen. Es zeigt die Geschichte des deutschen Judentums vom 4. Jahrhundert bis zur Gegenwart und beschreibt anschaulich die Auswirkungen des Holocaust in Europa.

Die Aufklärungsarbeit von Organisationen wie dem Leo-Baeck-Institut, dem Jüdischen Museum Berlin, dem Zentralarchiv und vielen anderen ist in Deutschland von entscheidender Bedeutung. Ich danke auch der Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, Hetty Berg, dass sie heute Abend gekommen ist. Eine lebendige jüdische Identität entsteht nur, wenn wir unsere Geschichte kennen. Wer waren die Gründerinnen und Gründer jüdischer Gemeinden nach dem 2. Weltkrieg? Wofür oder wogegen haben sie gekämpft? Wie haben sie den Willen aufgebracht, jüdisches Leben wiederaufzubauen – um es mit den Worten von Josef Schuster, dem höchsten Vertreter der Jüdischen Gemeinde in Deutschland, zu sagen, mit „zertrümmerten Seelen und in einem zertrümmerten Land“?

Ebenso wichtig sind heute bedeutende kulturelle Einrichtungen hier in den Vereinigten Staaten, wo der Antisemitismus ebenfalls in erschreckendem Maße zunimmt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1993 hat das Holocaust Memorial Museum über 40 Millionen Menschen erreicht, darunter auch zehn Millionen Schülerinnen und Schüler. 2011 fragte mich Steven Spielberg, ob ich bereit sei, die Shoah-Archive an die Universität von Pennsylvania zu holen. Ich war sofort von der Idee angetan. Diese beeindruckenden Archive mit Zeitzeugenberichten sind der Öffentlichkeit zugänglich. Warum ich diese großartigen Quellen für so bedeutend halte? Weil sie die grundlegende und zeitlose Botschaft vermitteln, dass wir wirklich niemals sagen sollten: Das ist Geschichte, und jetzt ist alles anders.

Wie Sie vielleicht bemerkt haben, ist meine Rolle als Entsandte von US-Präsident Biden in Deutschland für mich wahrhaftig nicht nur ein Beruf. Sie ist eine Aufgabe.

Wenn ich nach der Rolle des Judentums in meinem Privatleben und beruflichen Umfeld gefragt werde, sage ich meist, dass es ein wesentlicher Teil des Jüdischseins ist, Gutes zu tun und stolz auf das zu sein, was wir sind. Spirituell gesprochen bringen wir unser Herz und unseren Verstand in inspirierenden Einklang mit etwas unvergänglich Wichtigem. Tikkun olam stellt für mich die lohnenswerteste persönliche und berufliche Herausforderung dar. Unser aller Leben wird bereichert – und wir alle wachsen stärker über uns hinaus, als wir es alleine könnten –, wenn wir uns auf produktive Weise für größere Gemeinschaften und Anliegen einsetzen.

Ich habe immer ein Foto meines Vaters bei mir. Wenn ich es mir ansehe, denke ich: Du wärst so stolz, nicht nur auf deine Tochter, sondern auch auf dein Land, die Vereinigten Staaten, die zu deinem Land wurden. Auch auf das Land, das du verlassen musstest – und auf das, was aus beiden Ländern geworden ist: zwei der größten Verbündeten, die den Kampf, von dem du mich gelehrt hast, dass er möglicherweise niemals enden wird, noch immer weiterführen.

Diese Auszeichnung ist eine Ehrung für dich, Dad – und für all jene, die im Holocaust umkamen und alle, die ihn überlebten. Ich danke Ihnen.

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