Simon Grünewald

Erst auf Drängen seiner Kinder entschloss sich Simon Grünewald seine Memoiren zu verfassen und dabei Einblicke in seine Kindheit und Jugend zu geben. In Pömbsen in Westfalenaufgewachsen, besuchte er das Jüdische Lehrerseminar in Hannover und unterrichtete zunächst in der Lüneburger Heide, dann in kleinen Städten in Schlesien und schließlich in Königshütte. Sein Sohn Rabbiner Max Grünewald (1899–1992) wurde von 1925 bis 1938 Oberrabbiner der Mannheimer Synagoge und der erste Präsident des Leo Baeck Instituts New York.

Simon Grünewald beschreibt in seinen Erinnerungen seine Kindheit in einer orthodoxen jüdischen Familie im Dorf Pömbsen in Westfalen im 19. Jahrhundert, seine Grundschulzeit und jüdische Erziehung, sein Studium an einem jüdischen Lehrerseminar in Hannover und seine Arbeit als Lehrer in Sulingen (Niedersachsen) und in Sohrau (Oberschlesien). Enthalten ist auch Simon Grünewalds Bericht „Tante Emma – Lebensbild einer Dorfjüdin“ über seine nur wenig ältere Tante Emma. Sie wuchs ebenfalls in Pömbsen auf und erlebte dort den antijüdischen Boykott 1933 und das Novemberpogrom 1938, bevor sie nach Theresienstadt deportiert wurde und im Konzentrationslager starb. Simon Günewalds Erinnerung an sie beginnt mit den Worten: „Ich sehe sie jetzt nach 75 Jahren noch vor mir stehen, als sie 13 und ich 6 Jahre alte war, mit ihren blonden Zöpfen und ihren klugen, blauen Augen, das jüngste ihrer zahlreichen Geschwister auf dem Arm und meist noch zwei an der Hand.“

Weitere Informationen und Dokumente

Max Grünewald Collection, AR 7204

https://archives.cjh.org/repositories/5/resources/13235

Erinnerungen Simon Grünewalds (inklusive seines Berichts „Tante Emma“)

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=IE5987574&